Was wir beim Launch von Chatbot Clara über Change-Kommunikation und KI-Akzeptanz gelernt haben – ein Erfahrungsbericht aus der Praxis.
Als wir vor zwei Jahren mit der Planung von Clara, unserem HR-Chatbot für das KSW, starteten, war die Skepsis spürbar. "Ein Bot? Der ersetzt uns doch!" war eine der häufigsten Reaktionen aus dem Team.
Heute nutzen über 4.000 Mitarbeitende Clara täglich für HR-Fragen. Was hat sich geändert? Nicht die Technologie – sondern unsere Kommunikationsstrategie.
Die drei wichtigsten Erkenntnisse:
1. Transparenz schlägt Marketing
Statt Clara als "revolutionäre KI" zu verkaufen, haben wir ehrlich kommuniziert: "Clara kann diese 47 Standard-Fragen beantworten. Für alles andere verbindet sie euch mit einem Menschen." Diese Klarheit über Fähigkeiten und Grenzen schaffte Vertrauen.
2. Mitarbeitende zu Botschaftern machen
Wie bei KISIM mit Julia on the Road haben wir Early Adopters zu internen Influencern gemacht. Sie zeigten ihren Kolleginnen und Kollegen in 2-Minuten-Clips, wie sie Clara im Alltag nutzen – authentisch, auf Augenhöhe, ohne IT-Jargon.
3. Kleine Erfolge sichtbar machen
Statt auf die perfekte KI zu warten, haben wir mit 20 Fragen gestartet. Jede Woche kam eine neue Funktion dazu. Mitarbeitende sahen: Das System lernt, wird besser, hört auf unser Feedback.
Was das für andere KI-Projekte bedeutet:
KI-Integration ist 20% Technologie und 80% Change-Kommunikation. Die beste KI scheitert, wenn Menschen sie nicht nutzen wollen. Die mittelmäßige KI gewinnt, wenn Menschen ihr vertrauen.
Drei praktische Tipps:
Startet klein: Pilot-Gruppen statt Big Bang
Zeigt Menschen: Wer steht hinter der KI? Wer kümmert sich?
Messt Akzeptanz: Nicht nur technische Metriken, sondern echtes Feedback
Die Technologie entwickelt sich rasant. Die menschliche Akzeptanz braucht Zeit. Plant entsprechend.
16.09.2025



